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Ich schreibe einen Roman mit dem Arbeitstitel “Karachiträume”:
Sadiq ist ein junger Schweizer in Zürich, wo er sich frei, aber heimatlos fühlt. Er zieht nach Karachi, die Stadt seiner Geburt, kauft das Kino Apollo und zeigt dort Arthouse-Filme.
Mit seiner Filmauswahl weckt er den Zorn eines Geistlichen. In einer Fatwa ruft dieser dazu auf, Sadiq zu töten und das Kino zu zerstören.
Ein anderer Geistlicher veröffentlicht eine Gegenfatwa, in der er den ersten Geistlichen einen Feigling nennt und sich auf Sadiqs Seite stellt. Es kommt zu heftigen Krawallen zwischen Gegnern und Befürwortern.
Die pakistanische Nuklearphysikerin Leila verliebt sich in Sadiq. Sie versucht ihn dazu zu bewegen, nach Zürich zurückzukehren und sie mitzunehmen, erhofft sich dort ein Leben in Freiheit. Doch Sadiq sieht in ihr die menschgewordene Heimat, nach der er sich gesehnt hat.
“Karachiträume” ist eine Erzählung entlang konkurrenzierender Lebens- und Gesellschaftsentwürfe, einander widersprechender Menschen- und Weltbilder. Die Figuren fragen, ob Freiheit und Heimat gleichzeitig zu haben sind, oder doch nur eine Illusion.
Die Aufspaltung des Indischen Subkontinents in Pakistan und Indien, die Atombombenprogramme der beiden Länder und die schweizerische Beteiligung an der Kolonisierung Indiens bilden den historische Boden dieses Romans, der in den Jahren 1995 - 1997 spielt.